Hartholz, Weichholz und die Darrdichte

Wie dicht ist Holz?

Die Dichte, auch spezifisches Gewicht genannt, ist eine physikalische Größe, die die Masse (kg) pro Volumen (m³) eines Stoffes angibt.

Ganz praktisch benötigt man die Dichte, um die Qualität des Kaminholzes zu beurteilen: Wenn Sie sich Kaminholz liefern lassen, das schwerer als üblich ist, ist das beispielsweise ein Hinweis auf einen höheren Feuchtigkeitswert und damit auf einen geringeren Heizwert.


Reindichte

Ein Chemiker würde sagen: „Holz hat eine Reindichte von 1.500 kg/m³.“
Die Reindichte ist eine ideale Größe, bei der Holz auf sehr kleine Stücke „eingestampft“ wird und keinerlei Poren samt eingeschlossenem Wasser mehr beinhaltet. Die Reindichte dieses "chemischen" Holzes ist für alle Baumarten nahezu gleich. Jedoch wird beim Kaminholz kaufen dieses selten „eingestampft“ geliefert. Daher ist die Reindichte für das echte Leben unbedeutend.


Rohdichte

Für das echte Leben hat aber die sogenannte „Rohdichte“ eine größere Bedeutung, da sie über viele Holzeigenschaften wie Wärme- oder Schalldämmeigenschaften, aber auch über den Wassergehalt Aufschluss gibt.

Denn die Rohdichte bezeichnet die Dichte des Holzes in natürlichem Zustand – einschließlich der gebundenen Stoffe wie des Wassers und Lufteinschlüsse. Sie ist abhängig von der Baumart. So hat Eichen- oder Buchenholz bei gleicher Restfeuchte eine höhere Rohdichte als Fichte oder Kiefer. Bei gleicher Restfeuchte gilt für einheimisches Holz die Faustregel: Je schwerer das Holz, umso mehr Heizwert hat es.

Für die Rohdichte ist aber auch der Wassergehalt entscheidend: So ist nasses Eichenholz oder Buchen schwerer (dichter) als trockenes. Da Wasser bei normalem Luftdruck und normaler Temperatur ungefähr eine Dichte von 1.000 kg/m³ hat, nähert sich Holz diesem Wert an, je mehr Wasser es enthält.

Es gibt aber auch Holz, das schwerer als Wasser ist. So würde sogenanntes Eisenholz, - das ist besonders dichtes, meist tropisches Holz - , mit etwa 1.200 kg/m³ gar nicht auf Wasser schwimmen sondern untergehen, weil es zu schwer (zu dicht) ist.

Dahingegen gibt es besonders leichtes Holz, wie Balsa, das nur ein Zehntel dessen wiegt und daher früher für den Floßbau und heute gerne im Flugmodellbau eingesetzt wird.

Der Heizwert von Balsa ist dahingegen sehr gering, man bräuchte die vielfache Menge an Holz um die selbe Wärme entstehen zu lassen.


Darrdichte

Wenn Holz soweit getrocknet wird, dass es absolut kein Wasser mehr enthält, so spricht man von „darrtrockenem“ Holz.

Eine „Darre“ ist seit der Jungsteinzeit eine Vorrichtung, um z.B. Getreide unter Hitzeeinwirkung zu trocknen. Das Wort stammt aus dem Althochdeutschem und bezeichnete den Gegensatz von „grün“.


Hartholz und Weichholz

Gelegentlich wird Holz in die beiden Kategorien „Hartholz“ und „Weichholz“ eingeteilt. Dabei ist mit Hartholz historisch das Holz gemeint, dass eine Darrdichte von über 550 kg/m³ besitzt, wie etwa Eiche oder Rotbuche. Weichholz hingegen ist das Holz mit einer Darrdichte unter 550 kg/m³, z.B. Pappel, Weide oder Linde.

Kastanie könnte nach dieser strengen Auslegung sowohl zu den Harthölzern als auch zu den Weichhölzern gehören.

Im Englischen ist manchmal von „softwood“ und „hardwood“ die Rede. Damit kann Weichholz und Hartholz gemeint sein, aber auch Nadelholz und Laubholz.